Monument Des Fraternisations MurMonument Des Fraternisations Mur
©Monument Des Fraternisations Mur|CUA
Das Denkmal der VerbrüderungenSymbol des Friedens

Denkmal der Verbrüderungen in Neuville-Saint-Vaast

Das in der Gemeinde Neuville-Saint-Vaast gelegene Denkmal der Fraternisierungen befindet sich im Herzen der Hochburgen des Großen Krieges im Artois.

Eingeweiht wurde es 2015 und entstand aus dem Wunsch des Gefreiten Louis Barthas, der sich 1915 genau hier mit dem Feind verbrüderte. Ein starkes Symbol der Menschlichkeit, ein universelles und zeitloses Werk.

>.

Winterpause

Seit Beginn des Krieges liegen deutsche und französische Soldaten in ihren jeweiligen Schützengräben begraben und stehen sich an der Frontlinie gegenüber. Von der Kälte und den Kämpfen erschöpft und im Schlamm der Schützengräben stecken geblieben, verließen diese Männer ihre Unterkünfte und verbrüderten sich. So kam es an Weihnachten von Belgien bis zum Elsass zu Tausenden von Waffenstillständen, die nur einige Stunden oder Tage dauerten. Es wird gesungen, Tabak und Getränke werden ausgetauscht. Diese Momente der Menschlichkeit werden zensiert und absichtlich vergessen.

Louis Barthas

Der 35-jährige Böttcher aus der Aude erlebte am 10. Dezember 1915 hier im Artois die „Schlammruhe“. Als Gefreiter erlebte er die Gewalt der Kämpfe und überlebte die vier Jahre des Krieges. Nach seiner Rückkehr ins Zivilleben schreibt er anhand seiner Notizen auf, was er Tag für Tag erlebt hat. Seine „Carnets de guerre“ stellen einen Wendepunkt in der Historiografie des Ersten Weltkriegs dar. Er beschreibt darin die Episode der Verbrüderung, verbunden mit dem Wunsch, diesen mutigen und brüderlichen Impuls der Menschlichkeit zu würdigen.

Zunächst muss man durch einen symbolischen Schützengraben gehen und dann, nachdem man die in den Boden eingravierten Worte von Barthas gelesen hat, auf zwei Gruppen von Glasskulpturen treffen – ein Symbol für die Zerbrechlichkeit der Verbrüderung -, auf denen sich die Silhouetten französischer, britischer und deutscher Soldaten abzeichnen. Diese Einladung, in die Geschichte einzutauchen, wird durch ein äußerst realistisches Eintauchen dank des Timescope ergänzt. Diese Zeitmaschine versetzt uns buchstäblich mitten in den 10. Dezember 1915, bevor wir uns in luftige Höhen begeben, um die großen Gedenkstätten des Artois zu entdecken.

>.

Schließen